In Deutschland gibt es so viel schöne und unterschiedliche Ecken, die es zu bereisen gilt! Eine Ecke, die wir besonders mögen, ist das Berchtesgadener Land im Südosten Deutschlands, an der österreichischen Grenze: imposante Berge wie der Watzmann, kristallblaue Bergseen und saftige Almwiesen. Wenn Ihr Euren Familienurlaub aktiv erleben wollt mit vielen Wanderungen im Nationalpark Berchtesgaden und Familienausflügen, dann seid Ihr dort genau richtig! Wir haben diese Ecke in den letzten Jahren für uns aus München aus entdeckt und können Euch tolle Tipps geben.
Urlaub mit der Familie im Berchtesgadener Land
Das Berchtesgadener Land befindet sich in der südöstlichsten Ecke Bayerns, an der Grenze zu Österreich. Hier reihen sich sämtliche Naturwunder aneinander: der berühmte Watzmann, der Hochkalter, die Reiteralpe, der Königsee mit St. Bartholomä und der Hintersee bei Ramsau. Die kristallblauen Seen und die hohen Gipfel dienen in zahlreichen Filmen und Serien als Filmkulisse.
Genauso heimelig und urig ist es auch bei den Unterkünften. Hier warten auch keine großen Hotelkomplexe auf, sondern gemütliche Pensionen und familiengeführte Hotels oder Ferienwohnungen. Ein perfekter Ausgangspunkt für Ausflüge und Wanderungen ist das Bergsteigerdorf Ramsau oder das Städtchen Berchtesgaden.
Unterkünfte
Alpenpension und Chalets Etterlehen
Sehr schön gelegen sind die Chalets der Alpenpension Etterlehen bei Ramsau auf dem Hochplateau Hochschwarzeck. Nach Wanderungen könnt Ihr Euch in der Sauna entspannen, während die Kinder im Naturbadeteich planschen.
Camping-Resort Allweglehen
Mit Blick auf den Watzmann habt Ihr in Berchtesgaden die Möglichkeit im Camping-Resort Allweglehen in Chalets, Wood-Lodges oder Fässern oder natürlich in Eurem eigenen Zelt zu übernachten. Mit angeschlossenem Restaurant und Pool Abenteuer pur!
Wanderungen mit der Familie im Berchtesgadener Land – von einfach bis anspruchsvoll
Ausflug zum Zauberwald mit Umrundung des Hintersees
Vor Jahrtausenden gab es bei Ramsau in Berchtesgaden einen Felssturz, der die Umgebung eine wildromantische Landschaft, den Zauberwald, aus riesigen Felsbrocken, urige Wurzelbäumen, den eisblauen Bach und den Hintersee geformt hat. Er gilt als eines der schönsten Geotope Bayerns und ist umgeben von den Feldmassiven der Reiteralpe und des Hochkalters. Am besten ist es, die Wanderung am Wirtshaus zum Zauberwald zu starten. Von dort geht es in Richtung Hintersee/Zauberwald entlang des rauschenden Bachs. Im Zauberwald angekommen, findet Ihr bemooste Felsbrocken, Wurzeln und gelbe Sumpfdotterblumen und neben dem eisblauen Bach wunderschöne Fotomotive. Die Wanderung durch den Wald dauert nur rund 20 Minuten.
Schließlich kommt Ihr zum malerischen Hintersee, den Ihr auf dem Prinzregent-Ludwig-Weg umrundet. Nach der Umrundung gelangt Ihr an den Kiosk am Eingang des Zauberwaldes und lauft durch den Weg wieder zurück. Wenn Ihr die Umrundung ein wenig abkürzen möchtet, könnt Ihr auch mit einer kleinen Bootsfähre den See überqueren.
Malerischer Königsee und St. Bartholomä
Der Königsee ist einer der schönsten und naturbelassenen Seen, die wir kennen. Außer dem kleinen Örtchen Schönau und St. Bartholomä ist er nicht bebaut. Kleine Holz-Elektroboote schippern die unzähligen internationalen Touristen über den See. Die meisten Touristen bleiben in St. Bartholomä, machen dort ein paar Fotos, um dann wieder zurückzufahren. Sehr lustig ist die Schifffahrt nach St. Bartholomä. Wenn der Bootsführer in guter Laune ist, erzählt er Euch in gepflegtem Bayrisch während der Fahrt einiges über den Königsee und holt für Euch auch die Trompete heraus, um Euch – sehr romantisch – ein Echokonzert vorzuspielen! Auch seht Ihr die liegende Hexe von Bischofswiesen – eine Bergformation, die gerade Kinder sehr begeistert! In St. Bartholomä solltet Ihr ein wenig Zeit verbringen. Holt Euch vom Fischer einen geräucherten Saibling oder eine Renke und setzt Euch an den Königsee, um ihn am Ufer zu verspeisen! Auch lohnt ein Blick auf den größten Fisch, der im Königsee gefangen wurde: Er hängt ausgestopft in der Gaststätte und ist 1,40 m breit!
Wer es noch ein bisschen abenteuerlustiger mag, dem empfehlen wir eine Wanderung zur Eiskapelle (hin und zurück ca. drei Stunden, Trittsicherheit ist gefragt, nicht mit Kinderwagen machbar), die ab St. Bartholomä ausgeschildert ist. Die Eiskapelle ist ein Schneerest, der trotz der sommerlichen Temperaturen das ganze Jahr besteht. Der Grund dafür sind die enormen Schneemassen von Winter und Frühjahr, die nicht schmelzen. Im Inneren der Eiskapelle befindet sich ein Hohlraum mit Gängen und Schächten mit bis zu 15 Meter Höhe und 30 Metern Breite. Sie ähnelt einem Gletschertor und ist sehr imposant.
Wer sein Ticket bis Salet gebucht hat, staunt nicht schlecht, was ihn dort erwartet: Postkarten ähnliche Landschaftsmotive! Wir empfehlen eine Wanderung zum Obersee und zum Röthbachfall, dem höchsten Wasserfall Deutschlands und eine anschließende Einkehr in die Fischunkelalm. Probiert dort unbedingt die frische Buttermilch und die Vesperbrote aus – einfach köstlich. An heißen Sommertagen ist es auch sehr erfrischend, dort in den Obersee zu springen, der längst nicht so kalt ist wie der Königsee.
Naturschönheit Wimbachklamm und Wimbachtal
Die Wimbachklamm und das Wimbachtal sind landschaftlich spektakulär: die Klamm mit türkisblauen Wasser und das enge Tal, das von den Gipfeln Watzmann & Co umgeben wird. Am besten startet Ihr die Wanderung vom Wanderparkplatz an der Wimbachbrücke/Wimbachklamm aus. Die Wimbachklamm ist eine der Hauptattraktionen im Berchtesgadener Land und deshalb schwer zu verfehlen. Hier dürft Ihr Euch von den zahlreichen Touristen nicht abschrecken lassen. Die meisten wandern nur durch die Klamm und kehren dann wieder um. In der Klamm angekommen, offenbart sich ein wildromantisches Spektakel: ein rauschender Fluss mit türkisblauem Wasser. Überall stürzen kleine Bäche in die Klamm. Ihr selber lauft auf kleinen, engen Stegen. Die Begehung der Klamm dauert nur rund 15 Minuten, dann ist der absolut lohnenswerte Zauber vorbei! Direkt hinter der Klamm beginnt das Wimbachtal. Ihr lauft entlang eines großen breiten Flussbettes und Euch eröffnet sich eine imposante Berglandschaft. Die dolomitenartigen Berge Watzmann und Hochkalter begleiten Euch die ganze Zeit durch das Tal. Die Wanderung durch das Tal bis zum Wimbachschloss, einem netten Gasthof und dauert rund eine Stunde. Zurück geht es auf demselben Weg. Die Wanderung hat keine große Steigung, dauert hin und zurück rund drei Stunden ohne Einkehr und ist mit dem Kinderwagen machbar).
Klausbachtal – das Tal der Adler
Ein weiteres Highlight im Familienurlaub im Berchtesgadener ist das Klausbachtal oder auch „Tal der Adler“ genannt. Die Wanderung ist nicht anspruchsvoll, aber erlebnisreich und dauert für einen Weg rund zwei Stunden. Sie beginnt hinter dem Hintersee am Klausbachhaus, das als Informationsstelle des Nationalparks Berchtesgaden dient. Auf zwei Etagen gibt es eine interaktive Dauerausstellung „1000 Jahre Auf und Ab“ zum Thema Almweiden. Nehmt Euch auf jeden Fall ein Fernglas mit, vielleicht könnt Ihr den einen oder anderen Adler erblicken! Oder Ihr bucht eine Führung zur Adlerbeobachtung. Von dort wandert Ihr entlang des Klausbachs über eine Hängebrücke zum Hirschbichlpass, der nach Österreich führt. An der Grenze steht der aus einem Zollwachhaus hervorgegangener Alpengasthof Hirschbichl. Zurück könnt Ihr einen Bus nehmen.
Aschauer Klamm – der Geheimtipp schlechthin!
Wer schon mal in den kroatischen Nationalparks war, der staunt nicht schlecht, wenn er in die Aschauer Klamm kommt, denn die Landschaft dort ist mindestens genauso einzigartig: viele kleine Gumpenbecken mit türkis-grünem Wasser und Kaskaden umgeben von duftenen Kiefern und Bachblumen- ein Kleinod in Bayern. Die Wanderung startet am Haiderhof Stibler. Zunächst wandert man am Bach entlang und man kommt erst nach der Überquerung mehrerer Brücken zur eigentlichen Klamm. Hier hat der Aschauer Bach über Millionen Jahre Becken in den Fels geformt. Nehmt Badesachen mit, denn hier können sich die Kinder erfrischen! Weiter oben kommt Ihr nach rund einer Stunde zur Aschauer Klause, wo Ihr sehr schön picknicken könnt. Von dort könnt Ihr zurück zum Haiderhof auf einem breiten Forst- und Waldweg laufen, der später wieder auf die Aschauer Klamm stößt.
Ausflüge mit der Familie im Berchtesgadener Land
Salzbergwerk Berchtesgaden
Das Salzbergwerk Berchtesgaden ist das älteste aktive Salzbergwerk Deutschlands mit einem Museum-Bergwerk. Bevor Ihr nach Berchtesgaden startet, empfehlen wir Euch, die Tickets für das Salzbergwerk im Internet zu buchen. Ihr erspart Euch Wartezeiten an der Kasse und habt direkt Zugang zur „Untertagreise“ zu einer bestimmten Uhrzeit. Denn wenn viel los ist, kann es ohne Ticket zu Wartezeiten kommen. Dann geht es los: Mit dem Zug fahrt Ihr mehrere hundert Meter tief in den Berg. Nach dem Ausstieg beginnt die Untertage-Wanderung, die einiges zu bieten hat: eine große Höhle, Lasershows, Ausstellungsstücke wie Tunnelbohr- und Abbaumaschinen, ein Bohrspülwerk, u.v.m. Zwischendurch rutscht Ihr immer wieder auf richtigen Bergmannrutschen. Schließlich erreicht Ihr in einen Infobereich mit Touchscreen-Tafeln. Hier erfahrt Ihr mehr über Salze und den Bergbau. Spannend ist auch die Bootstour auf einem unterirdischen Salzsee. Wir empfehlen Euch, Euch wegen der Lasershow rechts hinzusetzen. Danach geht es wieder mit dem Zug zurück ans Tageslicht.
Wenn Ihr noch mehr über den Salzabbau im Berchtesgadener Land erfahren wollt, solltet Ihr einen Besuch der alten Saline Bad Reichenhall nicht auslassen.
Rupertustherme in Bad Reichenhall
Klein, aber fein und zudem umringt von einer imposanten Bergwelt liegt die stylische Rupertustherme in Bad Reichenhall. Im separaten Familienbereich mit Familien- und flachem Kleinkindbecken sowie angeschlossenem Kinderspielraum gibt es zudem eine zwölf Meter lange Wellen- und eine 120 Meter lange Reifenrutsche! Ebenfalls sensationell ist die Thermenlandschaft mit zahlreichen Sprudelbecken und genialen Lichteffekten und der großzügige Saunabereich. Perfekt für einen Regentag!
Städtchen Berchtesgaden
Falls Ihr noch Zeit habt, nutzt diese für einen Bummel durch Berchtesgaden. Nach der Besichtigung des Schlosses gibt es zur Belohnung am Marktplatz ein leckeres Eis in der Eisdiele La Fontana. Super nett ist auch die Berchtesgadener Heimatkunst, ein Laden mit handgefertigten Souvenirs aus dem Berchtesgadener Land.
Dokumentation Obersalzberg
Ein Ausflug zum Museum Dokumentation Obersalzberg eignet sich perfekt für einen Tag mit durchwachsenem Wetter. Die Dokumentation Obersalzberg informiert über die Geschichte des Ortes und die der nationalsozialistischen Diktatur. Sie zeigt über 950 Fotos, Dokumente, Plakate, sowie Film- und Tonaufnahmen und bietet die Möglichkeit zur Besichtigung der Bunkeranlagen.
Ihr seht, in Eurem Urlaub mit der Familie im Berchtesgadener Land könnt Ihr viel erleben! Wenn Ihr noch weitere Urlaubsorte in Bayern sucht, dann schaut doch mal in Ruhpolding vorbei.