Sevilla paart andalusisches Flair, orientalische Paläste und spanische Lebensfreude. Die andalusische Stadt im Südwesten Spanien hat viel mehr zu bieten als nur ihre berühmte Kathedrale, mit dem Glockenturm „Giralda“, oder den Palast des Real Alcazar, der uns an eine Geschichte aus 1001 Nacht erinnert – Sevilla ist voller Möglichkeiten. Wir geben Euch die besten Sevilla Tipps.
Sevilla Tipps
Sevilla liegt im Südwesten Spaniens am Fluss Guadalviquir in Andalusien und ist viertgrößte spanische Stadt und die Hauptstadt Andalusiens. Oft steigen im Sommer die Temperaturen über 40 Grad. Die beste Jahreszeit, um Sevilla zu besuchen, ist das frühe Frühjahr und der Herbst. Dann sind die Temperaturen noch einigermaßen auszuhalten. Da Sevilla recht groß ist, um die Stadt zu Fuß zu erkunden und die Temperaturen ihr Übriges dazu beitragen, empfehlen wir Euch, ein Fahrrad zu mieten. Zahlreiche Radwege führen in und um die Altstadt. Mietstationen gibt es jede Menge. Auch empfehlen wir eine Unterkunft in der Nähe der Altstadt, damit Ihr bequem alle Sehenswürdigkeiten ohne Bus oder Taxi erreichen könnt. Wir waren ganze zwei Tage in Sevilla und fanden die Zeit ausreichend, um alle Haupt-Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und ein wenig andalusisches Flair zu schnuppern.
Hier kommen unsere Sevilla Tipps.
# Keramikerviertel Triana – Werkstätten, Kacheln und Kulinarik
Im Keramikerviertel Triana findet Ihr nicht nur alte Keramikwerkstätten, die in Restaurants oder Hotels umfunktioniert wurden, sondern immer noch viele Läden mit andalusischer Keramik. Besonders empfehlenswert sind Ceramica Ruiz, Ceramica Triana und Ceramicas Santa Isabel, wo Ihr wunderschöne Stücke und auch die berühmten Kacheln Azulejos, die maurischen Ursprungs sind, kaufen könnt. Aber auch kulinarisch hat das Viertel einiges zu bieten. Direkt am Plaza Santa Ana findest du die Taberna la Plazuela, die für ihren köstlichen Meeresfrüchtesalat bekannt ist. Wenn Ihr danach noch eine typisch südländische Markthalle bewundern wollt, solltet Ihr unbedingt den Mercado de Triana besuchen. Hier gibt es eine riesige Auswahl an frischen Produkten und Spezialitäten aus der Region.
# Palacio de las Dueñas – spanischer Hochadel trifft auf Orient
Wenn Ihr auf der Suche nach einem Ort seid, an dem Geschichte und Eleganz aufeinandertreffen, dann solltet Ihr unbedingt den Palacio de las Dueñas besuchen. Der im 15. und 16. Jahrhundert erbaute Palacio ist ein Meisterwerk aus gotischen und maurischen Stilarten und umfasst wunderschöne Höfe und Gärten.
Auch seine Geschichte macht ihn einzigartig. Denn der Palast war im Besitz der Familie Alba und die Herzogin von Alba, Cayetana genannt, lebte hier bis zu ihrem Tod im Jahr 2014. Sie empfing hier Mitglieder europäischer Adelshäuser und bekannter Politiker wie Lord Holland, Jaqueline Kennedy, Wallis Simpson, Grace Kelly und ihr Ehemann Rainier von Monaco.
Die Erinnerungen an diese berühmten Gäste sind noch heute im Palast präsent – es sind zahlreiche Fotos mit den Persönlichkeiten ausgestellt. Aber auch abseits dieser historischen Referenzen lohnt sich ein Besuch: Seit 2016 ist der Palast für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Taucht also ein in die Welt des spanischen Hochadels und lasst Euch verzaubern vom Charme dieses außergewöhnlichen Ortes! Ein weiterer schöner Stadtpalast ist auch der Casa de Pilates.
# Real Alcázar – Palast wie aus 1001 Nacht
Der Königliche Palast „Real Alcazar“ von Sevilla ist ein Höhepunkt in Sevilla: Er verbindet Historie, Kultur und Kunst der westlichen und östlichen Welt miteinander. In diesem beeindruckenden Bauwerk trefft Ihr auf den Mudéjar-Stil, einem Baustil mit vielen Einflüssen aus der maurischen und christlichen Kultur vereint. Die Wände sind mit Arabesken, Kalligraphien und geometrischen Mustern verziert – wie in Palästen aus 1001 Nacht.
Ursprünglich wurde der Palast im 10. Jahrhundert als Festung erbaut, und im 11. Jahrhundert zu einem Palast erweitert. In der Casa de Contratación, ein Vertragshaus, wurde unter anderem der Entdecker Columbus von dem Königspaar Isabella und Ferdinand empfangen. Ein besonderes Highlight ist auch der Patio des las Doncellas – ein Hof mit blumigen Mosaiken und Marmorbrunnen, der oft als Kulisse für viele Fotoshootings gewählt wird. Doch nicht nur der Palast selbst ist atemberaubend, auch die weitläufigen Parks des Palastes müsst Ihr unbedingt erkunden: Mit seinen zauberhaften Gartenanlagen entführt er Euch in eine andere Welt! Auch heute noch nutzt die spanische Königsfamilie den Palast für offizielle Anlässe und Empfänge. Montags ist der Eintritt mit Voranmeldung umsonst.
# Kathedrale Santa Maria de la Sede und Glockenturm Giralda
Die Kathedrale von Sevilla ist die größte gotische Kirche Spaniens und eine der Hauptsehenswürdigkeiten in Sevilla. Sie wurde im 15. Jahrhundert an der Stelle einer großen Moschee erbaut und ist ein Meisterwerk der Architektur. Eines der Highlights ist das Grabdenkmal des berühmten Seefahrers Christoph Kolumbus. Aber auch die Kapellen sind sehenswert: In der Capilla de San Antonio befindet sich das berühmte Bild „Versuchungen des heiligen Antonius“ des Künstlers Murillo. In der Capilla de la Virgen de la Antigua zählt das Fresko Virgen zu den Besuchermagneten.
Die Kathedrale gilt als die spanische Schatzkammer, da es an Werken von Meistern wie Murillo, Velázquez oder Goya nicht fehlt. Sucht unbedingt das ausgestopfte Krokodil in der Kathedrale!
Die Giralda ist der Glockenturm der Kathedrale, das ehemalige Minarett der Hauptmoschee. Das Besondere an diesem Turm ist, dass er keine Stufen hat, sondern Rampen. Warum das so ist? Früher rief der Muezzin vom Minarett aus zum Gebet und musste dafür nach oben gelangen. Doch nicht nur zu Fuß, sondern auch auf einem Pferd. Deshalb wurden Rampen angelegt, damit der Muezzin und auch andere Personen bequem hinaufreiten konnten.
Heute ist die Giralda eine der Hauptattraktionen in Sevilla und gehört zur Kathedrale. Von ihrem 104 Meter hohen Aussichtspunkt habt Ihr einen fantastischen Blick über die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten.
Tickets bekommt Ihr online.
Bilder der Kathedrale/Giralda von Sevilla: mit freundlicher Genehmigung des Excmo. Cabildo Catedral de Sevilla (por cortesía del Excmo. Cabildo Catedral de Sevilla)
# Sonnenuntergang auf den „Setas“ Pilzen von Sevilla
Wenn Ihr einen atemberaubenden Ausblick bei Sonnenuntergang über Sevilla erleben möchtet, solltet Ihr unbedingt die Setas de Sevilla besuchen. Diese riesige Holzkonstruktion von 2011 in Form von Pilzen wurde vom deutschen Architekten Jürgen Mayer entworfen und ist beeindruckende 150 Meter lang sowie 26 Meter hoch. Aber das Beste daran: Ihr könnt auf den Pilzschirmen laufen und den Blick über die Stadt genießen. Besonders zu empfehlen ist ein Besuch zur goldenen Stunde, wenn die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwindet und die Stadt in warmes Licht getaucht wird. Später beginnt dann die „Light-Show Aurora“ und die Pilze erleuchten zum Rhythmus der Musik. Übrigens: Im Keller befindet sich ein Antiquarium, eine Ausgrabungsstätte römischer und maurischer Bauten.
Ebenfalls ein toller Platz, um die goldene Stunde zu erleben, ist das Ufer des Guadalviquir. Dann erscheinen die bunten Häuser von Triana in einem besonderen Licht. Kauft Euch was zu trinken und genießt sie.
# Plaza de España & Parque de Maria Luisa
Ein weiteres Highlight in Sevilla ist die Plaza de España, ein beeindruckendes Gebäude, das im Rahmen der Iberoamerikanischen Ausstellung im Jahr 1929 erbaut wurde. Das Gebäude, das im Stil der Renaissance und des Barock gehalten ist, hat die Form eines Halbkreises. Vor dem Gebäude fließt ein Kanal parallel zum Halbkreis, über den vier Brücken führen, die Kastilien, León, Aragón und Navarra symbolisieren.
Die Plaza de España ist nicht nur ein historisches Wahrzeichen von Sevilla, sondern auch eine beliebte Filmkulisse. Filme wie „Lawrence von Arabien“ und „Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger“ wurden hier gedreht. Letzterer nutzte die Plaza als Schauplatz auf dem Planeten Naboo.
Der Parque de Maria Luisa ist 35 Hektar groß und gehörte ursprünglich zum Palacio de Telmo. Im 19. Jahrhundert wurde er mit vielen Teichen, Denkmälern und Brunnen angelegt und hat auch heute noch seinen historischen Charme bewahrt. Besonders interessant sind die zahlreichen Gedenkhaine, Pavillons und Gewässer, die zu Ehren der Iberoamerikanischen Ausstellung im Jahre 1929 angelegt wurden. Hier wohnen Schwäne und Pfauen und auch Tauben, die die von Kindern und älteren Leuten nachmittags gefüttert werden. Wie wäre es also mit einem kurzen Picknick-Stopp im romantischen Park?
# Hammam – Baden wie im Orient
Schon beim Eintritt in den Hammam werdet Ihr verzaubert von der einzigartigen Atmosphäre, die Euch umgibt. Die prachtvollen Mosaikfliesen an den Wänden und Böden, das sanfte Kerzenlicht und die wohltuenden Düfte entführen Euch in eine orientalische Welt voller Schönheit und Harmonie. Einmal angekommen, entspannt Ihr ganze 90 Minuten lang in verschiedenen, temperierten Becken und lasst Euch mit verschiedenen Massagen verwöhnen. Hammam (https://beaire.com/en/aire-ancient-baths-sevilla)
# Barrio Santa Cruz – das alte jüdische Viertel
Was bei keinem Sevilla Besuch fehlen dar, ist das Barrio Santa Cruz, das ehemalige jüdische Viertel. Hier findet Ihr zahlreiche enge, verwinkelte Gassen, hübsche Plätze, kleine, nette Geschäfte und viele Tapas-Bars. Besonders hübsch ist der Plaza de Santa Cruz mit seinen Orangenbäumen – ein Ort zum Verweilen und Genießen der Atmosphäre. Doch das eigentliche Highlight des Viertels sind die Hauptsehenswürdigkeiten wie die beeindruckende Kathedrale, die Giralda und der Real Alcazar.
# Flamenco – Stolzer andalusischer Tanz
Klagender Gesang, Gitarrenmusik, Kastagnetten und stolze Armbewegungen im Rhythmus des Tanzes – das ist der andalusische Flamenco. Der Besuch einer Flamenco-Show ist ein absolutes Muss für jeden, der Sevilla besucht. Besonders im Barrio Santa Cruz und Triana habt Ihr zahlreiche Möglichkeiten, diese beeindruckende Kunstform hautnah zu erleben. Die Shows dauern in der Regel rund zwei Stunden werden oft mit einem Abendessen kombiniert. Im Flamenco-Museum könnt Ihr ebenfalls in die Geschichte des Flamencos abtauchen und eine Vorführung buchen. Wenn Ihr nicht viel Geld ausgeben und nur einen Eindruck vom Flamenco bekommen möchte, der ist in der „La Carboneria“ richtig. Hier finden montags abends Flamenco-Vorführungen umsonst statt.
# Am Guadalviquir – Schildkröten, Kanu oder radeln?
Der Fluss Guadalviquir durchzieht die spanische Stadt Sevilla mit einer wunderschönen Uferpromenade, die zum Verweilen, Spazieren oder Radeln gehen einlädt. Vor der Brücke Punte de Triana könnt Ihr Schildkröten entdecken, die dort ihr Zuhause haben. Wenn Ihr Sevilla vom Wasser aus erkunden möchtet, könnt Ihr Euch ein Kanu mieten. Dabei trefft Ihr auf verschiedene Anbieter, die anbieten und Euch auf eine ganz neue Art die Stadt erkunden lassen. Ihr paddelt unter Brücken hindurch und genießt dabei den Blick auf die Altstadt von Sevilla.
# Stierkampf
Der spanische Stierkampf ist zweifellos ein kulturelles Erbe, jedoch ein heikles Thema. Beim Blick in die Arena sind es vor allem ältere Menschen und Touristen, die dem Spektakel beiwohnen. Die jüngere Generation hat nur noch wenig Interesse daran. Hinzu kommt der politische Druck seitens der Tierschützer. Trotzdem hatten wir uns dazu entschieden, uns das Schauspiel anzuschauen. Und zu unserer großen Freude hatten wir das seltene Glück, die Begnadigung eines Stieres hautnah mitzuerleben. Vermutlich hat das Daumendrücken für den Stier einen positiven Effekt gehabt!
# Shopping in Sevilla: Entdecke die besten Einkaufsstraßen der Stadt!
Die Stadt bietet Euch unzählige Möglichkeiten zum Shoppen und Flanieren. Besonders in der Altstadt findet Ihr alle bekannten internationalen Marken, aber auch viele kleine lokale Boutiquen.
Die Calle Sierpes/Rioja/Tetuán sind die bekanntesten Einkaufsstraßen Sevillas und ein Muss für jeden Shopaholic. Hier reihen sich große Modeketten wie Zara oder Mango aneinander, aber auch kleine Geschäfte mit traditionellem Handwerk und andalusischem Design gibt es hier zu entdecken. Sehr originell fanden wir den Laden für Männergeschenke „Gifts for Men in der Calle Villegas 1. Wer auf der Suche nach Vintage-Schätzen ist, sollte unbedingt die Calle Feria/Regina besuchen. Hier gibt es zahlreiche Second-Hand-Läden und Antiquariate, in denen Ihr echte Schätze ergattern kannst. Auch die Calle Tetuan und Calle Velázquez sind beliebte Einkaufsstraßen mit einer großen Auswahl an Mode- und Accessoires-Geschäften.
# Sevilla Tipps für Tapas
Wie in jeder spanischen Stadt gibt es eine Vielzahl an Tapas-Bars. Uns haben die El Rinconcillo beim Palacio de las Duenas, Las Teresas im Barrio Cruz und die Taberna la Plazuela in Triana sehr gefallen.
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