Wir lieben den Gardasee! Zumindest für Süddeutsche ist der Besuch des Lago di Garda im Norden von Italien ein echter Klassiker unter den Familien-Urlauben. Kein Wunder, ist doch der See sauber, die Ortschaften drumherum schon richtig italienisch und das gesamte italienische Flair hat eindeutig Sommerurlaub-Charakter. Wir haben uns für unsere Reise die Westküste des Gardasees vorgenommen, da diese, im Gegensatz zur Ostseite, die direkt an der Autobahn liegt, in den Ferienmonaten weniger übervölkert ist.
Gardasee mit Kindern – Warum wir die Westküste des Gardasees so lieben!
Monica del Lago als Ausgangspunkt für unsere Ausflüge
Unser Ferienort Monica del Lago, im Südwesten des Gardasees, ist circa 5 1/2 Auto-Stunden von München entfernt. Dort haben wir uns eine süße Ferienanlage ausgesucht, die mit Pool und Fußballplatz ausgestattet, alles an Komfort geboten hat, was wir benötigten.
Monica del Lago ist ein relativ ruhiger, schöner Ort mit einem putzigen Stadtkern, einer langen Strandpromenade und vielen leckeren Pizzerien und Restaurants am Wasser. Theoretisch könnte man wunderbar eine ganze Woche dort am Kieselstrand verbringen, ein wenig Bötchen fahren, sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und es sich einfach gut gehen lassen. Da wir aber nicht immer das beste Wetter hatten, haben wir auch ein paar Ausflüge in die Umgebung gemacht.
Wochenmärkte rund um den Gardasee
Unbedingt ans Herz legen wollen wir euch die schönen Wochenmärkte rund um den Gardasee. Jeden Tag finden Sie an einem anderen Ort rund um den See statt. Hier kann man sich für wenig Geld mit all den Klassikern ausstatten, die man gerne aus Italien mit nach Hause bringt: schöne Schuhe, Oberteile und Strandkleider, Armbänder, Bikinis und und und. Aber es gibt auch einen klassischen Wochen-Markt mit Lebensmitteln, wo ihr die aller leckersten Tomaten und Früchte sowie Käse, Fisch und andere typische italienische Lebensmittel günstig erstehen könnt.
Gardaland – darf mit Familie einfach nicht fehlen!
Man mag ja über das Gardaland so viel unken wie man will – für uns war dieser Freizeitpark, der Größte Italiens, trotz aller Vorurteile, ein echtes Highlight. Natürlich waren wir skeptisch, da man ja nicht unbedingt seinen Sommer-Urlaub in einem Vergnügungspark verbringen will. Aber die Anlage ist wirklich beeindruckend. Nicht nur die vielen Fahrgeschäfte, sondern auch die mit viel Liebe fürs Detail angelegte Anlage (da kann sich Disneyland was davon abschneiden!) machen den Tag zu einem riesengroßen Vergnügen. Gardaland ist uns sogar einen eigenen Artikel wert, den wir bald veröffentlichen- soviel vorab: Ihr bereut den Besuch nicht!
Familienwanderung zum Rocca del Manerba
Ein echtes Highlight, das Ihr Euch, sofern Ihr Spaß an Natur und wandern habt, nicht entgehen lassen solltet, ist der herrliche Wanderweg zum Rocca del Manerba. Einer Burgruine auf einem Felsen an der Westküste, die wunderbare Fernsicht auf den gesamten Gardasee bietet. Aber auch allein der Rundweg zur Ruine, entlang der Felsen, durch Pinienwälder und herrliche Vegetation, so unberührt, dass man sich fragt, ob man in Europa oder irgendwo in Lateinamerika ist, lohnt die paar schweißtreibenden Höhenmeter, die man bei Sommertemperaturen in Kauf nehmen muss. Folgt in Manerba einfach den Schildern zum Rocca del Manerba, parkt Euer Auto am großen Parkplatz und deckt Euch ordentlich mit Getränken ein, da es auf dem Weg nichts zu kaufen gibt. Noch ein Hinweis: Für Kinderwagen und kleinere Kinder, die selbst laufen, ist der Weg nur bedingt geeignet. Unser 4-Jähriger musste ständig an der Hand gehen (teilweise leichte Herzkasperl-Gefahr) und unser Einjähriger kam in der Kraxe mit.
Motorboot mieten auf dem Gardasee
In fast jedem Ort rund um den See kann man Motorboote mieten. Ein kostspieliges Vergnügen, das aber eine riesige Gaudi ist! Als Deutscher mit PKW-Führerschein darf man richtig schnelle Boote ausleihen und relativ gefahrlos über den See düsen. Man erhält vorab eine Einweisung, eine Karte, wo man hinfahren sollte (und wo nicht) und natürlich Rettungswesten für die Kinder. Aber dann kann es schon los gehen! Wir hatten einen Riesenspaß über die Wellen zu donnern und uns dabei ordentlich die Gischt ins Gesicht spritzen zu lassen. Zwischendurch kann man auch mal Stopp machen und einfach ins Wasser springen (sofern man sich traut)! Ein kleiner Tipp: Wir würden darauf verzichten, den Anker zu werfen. Das Boot treibt auch so nicht davon, jedoch besteht die Gefahr, dass sich der Anker im Untergrund ordentlich verhakt und Ihr ihn nicht mehr hoch bekommt. Dann muss man ihn in die Tiefen des Gardasees ziehen lassen. Aber alles halb so schlimm: Zufällig wissen wir, dass der Verlust 25 Euro kostet (variiert bestimmt von Vermietung zu Vermietung).
Zum Eis essen und Boutiquen bestaunen nach Sirmione
Sirmione ist ein echter Touristenmagnet – kein Wunder, liegt diese Halbinsel doch auch so malerisch im Süden des Sees. Eine alte Burgruine begrüßt Euch beim Betreten der Halbinsel, in der Altstadt erwarten Euch die größten Eisdielen, die wir je gesehen haben. Aber nicht nur das, die Halbinsel wartet mit tollen Restaurants und süßen Shops auf, und dies immer nur ein paar Meter zum Wasser – herrlich! Wir waren abends da, der Trubel enorm, aber die Stimmung sommerlich-ausgelassen. Der Ort lohnt sich nicht nur zum Sightseeing, sondern auch, um die vielen schick gekleideten Touristen zu beobachten. Kinder haben auch ihren Spaß, nicht nur wegen der Eisdielen, sondern auch wegen des naheliegenden Wassers zum Steinchen schmeißen oder Füße reinhängen. Ein kleiner Tipp: In der Hochsaison kann man kostenlos in den Seitenstraßen des Hauptortes, ca. 2 km von der Halbinsel entfernt, parken und einen Spaziergang am Wasser zur Altstadt machen. Wenn die Kinder streiken, nehmt Ihr einfach den Shuttlebus für 1 Euro pro Person.
Schönen Urlaub! Ihr habt noch Zeit für einen Abstecher nach Venedig? Dann schaut doch mal hier!