Die Peleponnes Halbinsel ist ein einziges Kultur- und Naturwunder! So viele schöne, ruhige Strände, Ausgrabungsstätten und interessante kleine Orte findet Ihr sonst nur selten. Auf den ersten Blick als Sightseeing-Tripp für ältere Herrschaften, die gerne Steine anschauen, bekannt, ist es ein wunderbares Reiseziel für Familien. Denn garniert mit den passenden griechischen Sagen und in Kombination mit dem Besuch an einem der vielen Strände mit türkisfarbenen Wasser, werden Eure Kleinen zu Pelepones Fans – garantiert!
Familienurlaub auf der Peleponnes
Die Peleponnes ist wunderbar nach einem kurzen Flug nach Athen, Griechenlands Hauptstadt, mit einem Mietauto zu erreichen. Die Halbinsel ist riesig und eigentlich unter zwei Wochen nicht zu schaffen, sofern man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besuchen möchte. Wir haben uns eine Woche Zeit genommen und den Norden der Halbinsel erkundet.
Korinth und Umgebung
Der Isthmus von Korinth – Schiffe durchs Nadelöhr und Bungeespringer
Korinth – Auf der Suche nach Sysiphos
Korinth war die erste Ausgrabungsstätte, die unsere Kinder je gesehen hatten. Da die erste Steinformation bereits eine griechische Sage zum Hintergrund hat, die unsere Jungs kannten, war die Begeisterung und Ihre Fantasie groß.
Sysiphos
Der griechischen Sage nach lebte Sysiphos in Korinth in Saus und Braus, ohne sich daran zu erinnern, dass er eigentlich nur aus der „Totenwelt“ beurlaubt war, um seine Frau Persephone zu besuchen. Seine Strafe: Bis in alle Ewigkeit einen Stein auf einen Berg zu wälzen, der, am Gipfel wieder angekommen, wieder hinab rollt. Eine wunderbare Sage, mit der Ihr Euren Kindern den Besuch in Korinth schmackhaft machen könnt. Sucht gemeinsam den Berg, auf dem seine „Sysiphos-Arbeit“ verrichtet, überlegt, wo er in Saus und Braus gelebt haben mag!
Praktisches zu Korinth
Korinth ist wunderbar in einer Stunde begehbar- den Kinderwagen würden wir im Auto lassen und anstattdessen auf den Ergocarrier oder die Kraxe umsteigen. Kinder bezahlen – wie in allen anderen Ausgrabungsstätten in Griechenland auch – keinen Eintritt. Jedoch müssen Erwachsene (aktuell mit 12 Euro pro Person) kräftig in die Tasche greifen. Ausser einem Faltblatt und wenigen Schautafeln wird nicht viel erklärt. Jedoch lässt Korinth die Kinder oft direkt auf die Steine klettern – nicht alles ist abgesperrt. Vor der Ausgrabungsstätte befinden sich unzählige Souvenirshops und Restaurants. Wir würden Euch empfehlen, viel zu trinken, kleine Snacks und Hüte für die Kinder mitzunehmen. Eingecremt sollten sie natürlich auch sein, da das Gelände kaum Schatten bietet. Saubere Toiletten gibt es, jedoch keinen Wickelraum.
Mykene
Heinz Schliemann, Agamemnon und Mykene
Mykene ist eine imposante Ausgrabungsstätte! Der bekannte Archäologe Heinz Schliemann hat sie im Jahre 1876 angeblich anhand von Aufzeichnungen des berühmten griechischen Dichters Homer entdeckt. Und hier das Grab des Agamemnon vermutet. Mittlerweile ist es aufgeklärt, dass es nicht das Grab dieses bekannten Königs ist, der die Schlacht auf Troja anzettelte. Dennoch beindrucken die Königsgräber und Mauerüberreste, von denen man in der Antike glaubte, dass sie von Perseus, dem Sohn des Zeus, mit Hilfe der Zyklopen (einäugige Riesen) erbaut worden sind.
Praktisches über Mykene
Auf einem Hügel gelegen, lädt die antike Stadt, einst eine der wichtigsten Städte Griechenlands, zu einem großen Spaziergang ein. Wundert Euch nicht, der mäßig ausgeschilderte Weg nach Mykene führt durch Wohngebiete. Wir haben an der Straße zum Parkplatz kostenfrei geparkt und sind ein paar Meter mehr gegangen. Auch hier ist der Eintritt für Kinder kostenlos. Ein wenig Kondition ist bei Mykene von Nutzen, da Ihr den Hügel hinauf und wieder hinunter laufen müsst. Am eindrucksvollsten ist gleich zu Beginn das Löwentor, das bereits 13 Jhd. vor Christus gebaut wurde und zwei Löwen zeigt. Aber auch Mykene sringförmiger Aufbau, die zahlreichen Gräber und Ihre Größe begeistern. Im direkten Umfeld von Mykene gibt es lediglich einen kleinen Kiosk, bei dem Ihr etwas zu trinken kaufen könnt. Unterhalb des Hügels befinden sich auf der Dorfstraße aber zahlreiche Restaurants, die schon an der Ausgrabungsstätte mit Flyern für Ihr Lokal werben. Wir haben uns aus Mangel an Alternativen für das am meiste besuchte Restaurant der Straße entschieden. Das Essen war sehr gut und günstig, doch am besten war das Beobachten der zahlreichen Reisegruppen, die während unseres Besuchs durch das Restaurant geschleust wurden.
Epidauros – Akkustik der Antike
Epidauros war das Highlight der Ausgrabungsstätten für unsere Kinder. Das lag an dem riesengroßen Amphitheater, das sowohl Erwachsene als auch Kinder in seinen Bann zieht. Über 12.000 Menschen finden noch heute bei seltenen Festivals einen Platz. Wenn Ihr in der Mitte des Theaters steht und auf den Stein im Boden eine Münze wirft, sollte jemand aus Eurer Familie ganz oben stehen. Mit viel Glück hört er das Klirren, so gut ist die Akkustik. Bei uns hat es nicht geklappt, wenn wir ehrlich sind. Aber andere um uns herum waren begeistert.