Reisekooperation
„Das sind böhmische Dörfer für mich“, bedeutet so viel wie „Das ist mir unbekannt“. Mit dieser deutschen Redewendung fuhren wir mit dem Zug aus München in die böhmische Schweiz nach Tschechien. So langsam konnten wir den Ursprung der Redewendung herleiten, denn wir verstanden nur „Bahnhof“, als wir die in tschechischer Sprache geschriebenen Hinweisschilder in den Bahnhöfen lasen. Trotz Sprachbarriere wurde es eine herrliche Reise! Wir tranken zusammen mit unseren tschechischen Reiseleitern Jana und Jirka tschechisches Bier von experimentellen Bierbraumeistern, schlemmten neben Knödel & Co auch viele Pilzgerichte und neu interpretierte, tschechische Nationalgerichte. Und wir erwanderten die böhmische Schweiz auf mystischen Felsen mit spektakulären Aussichten und in Klammen. Dabei stiefelten wir vorbei an schnuckeligen Chatas, den tschechischen Wochenendhäusern und begegneten lauter eifrigen Pilzsuchern
Böhmische Schweiz Tipps – Lieblingsplätze im Elbtal, zwischen mystischen Felsen, in Klammen und auf spektakulären Aussichtspunkten
In der Böhmischen Schweiz erwartete uns Anfang Oktober ein traumhafter, bunt gefärbter Blätterwald und strahlender Sonnenschein. Die Böhmische Schweiz ist ein Elbsandsteingebirge mit außergewöhnlichen Felsformationen, wilden Klammen und spektakulären Panoramaaussichten. Sie schließt direkt an die Sächsische Schweiz an und liegt – grob gesagt – zwischen Prag und Dresden an der deutschen Grenze. Wir reisten mit dem Zug an und während des gesamten Aufenthalts bewegten wir uns bequem per Bus und zu Fuß fort. Unser Hotel lag im Zentrum von Děčín, in unmittelbarer Nähe zu den Bushaltestellen. Weil im Sommer ein Waldbrand in der Böhmischen Schweiz gewütet hatte, waren bekannte Sehenswürdigkeiten wie das Prebischtor und die Edmundsklamm gesperrt. Dafür entdeckten wir alternative Routen, die ebenso schön und nicht von Massen überlaufen waren.
Tipp: Falls Ihr mit dem Auto nach Tschechien anreist, vergesst nicht, eine Vignette zu kaufen!
Děčín – hübsches Städtchen im Elbtal
Restaurants, Bars & Cafés
Děčín trennt die Böhmische Schweiz vom böhmischen Mittelgebirge und liegt sehr romantisch im Elbtal. Das pittoreske Städtchen mit seinem imposanten Schloss und hübschen Altstadtfassaden bot uns eine gute Mischung aus Sightseeing und Schlemmen. Je länger wir in Děčín waren, umso mehr nette Cafés, Restaurants und Bars entdeckten wir. In der Sonne genossen wir einen Cappuccino im Pavilloncafé im Schlossgarten und für den besten Kuchen besuchten wir das unkomplizierte Coffee & Books. Dort schmausten wir tschechische Kuchenspezialitäten wie „Särgchen“, ein Keksschiff mit Schlagsahne und erfreuten uns an den zahlreichen Second Hand-Bücher in den Regalen. Den „Coffee-to-Go“ für die Busfahrten holten wir uns jeden Morgen in der Espresso Bar oder in der Tourist-Information.
Vor oder nach dem Abendessen war das Prosecco der „Place To Be“, um einen Aperitif oder Digestif zu trinken oder um seinen Hunger mit ein paar italienischen Leckereien zu stillen. Wir tranken dort immer Becherovka, einen tschechischen Likör – natürlich eisgekühlt! Sehr empfehlenswert waren das ARRIGŌ und das Karl’s. Während das ARRIGŌ die tschechische Küche modern interpretierte und schick aufwartete, war die Karl’s Grill Bar eher eine coole Restaurant-Bar mit Musik, Burgern und Tacos.
Děčíner Schloss
Das Schloss war immer wieder ein Blickfang, denn es thronte hoch oben über der Stadt. Mit seinen malerischen Rosen- und Terrassengärten war es ein Ruhepol in dem Städtchen. Sven von Active Point brachte uns bei einer Fahrradroller-Stadttour die Děčíner Stadt- und Schlossgeschichte näher. Mit den Fahrradrollern ging es hinauf zum Schloss und nach einer ausführlichen Besichtigung sausten wir alle die lange Schlossstraße hinab. Im Innenhof vom Schloss finden regelmäßig Veranstaltungen wie Kino, Konzerte oder Weihnachtsmärkte statt und wer es mag, kann an einem tschechischen Escape-Room oder an einer Familienführung teilnehmen.
Danach führte Sven uns in die Brauereikunst der Nomád Brauerei ein, indem wir eine lustige Bierkostprobe mit experimentellen Biersorten mit Lychee- oder Liliengeschmack durchführten. Wären wir noch ein paar Tage länger geblieben, hätten wir mit Sven sicherlich eine Kanu- oder Fahrradtour gemacht. Oder hätten uns im Klettern geübt, denn unmittelbar in Děčín ist die Schäferwand, die fortgeschrittenen Kletterern oder Anfängern einen kurzen Klettersteig bietet. Kletterausrüstung kann man bei Active Point leihen – ebenso wie Räder, um den schönen Radweg entlang der Elbe entlang zu fahren.
Die schönsten Panoramablicke auf das Elbtal – Rosenkamm und Schäferwand
Eine aussichtsreiche Wanderung mit vielen Panoramablicken auf das Elbtal war die Wanderung auf dem Rosenkamm. Das Elbtal und sein Elbsandsteingebirge rund um Děčín wurden übrigens zum nationalen Naturschutzgebiet erklärt. Mit dem Bus fuhren wir von Děčín nach Bynovec. Es war Samstag früh und zahlreiche Familien – ausgerüstet mit Pilzkörben – hatten das gleiche Ziel wie wir: den Rosenkamm oder Růžový auf Tschechisch. Von Byonovec wanderten wir entlang der roten Routen auf dem Rosenkamm zurück nach Děčín. Durch den taufrischen Wald entlang an zarten Farnen, Fliegenpilzen und Birken gelangten wir zu insgesamt vier spektakulären Aussichtspunkten auf das Elbtal. Der letzte Aussichtspunkt war der bekannte Elbwarte-Pavillon, der schon direkt über dem Städtchen Děčín thronte. Wir mussten nur absteigen, um wieder ins Děčíner Zentrum zu kommen.
Die schönste Aussicht bei Sonnenuntergang auf das Děčíner Schloss, Elbe und Děčín hatten wir von der Schäferwand. Direkt am Elbufer befindet sich ein rot markierter Weg, der auf die Schäferwand führt.
Tyssaer Wände – Felsstadt in der Böhmischen Schweiz
Die berühmte Felsstadt ist ein Naturwunder in der Böhmischen Schweiz. Sie diente schon oft als Filmkulisse, unter anderem für die Filme „Der wahre Prinz“ oder „Götz“. Natürlich konnten wir uns diese Natur-Sehenswürdigkeit nicht entgehen lassen und fuhren mit dem Bus in die Ortschaft Tisá. Gegenüber der Kirche führte ein Weg zum Eingangsbereich der Tyssaer Wände. Gegen ein kleines Entgelt erhielten wir am Kassenhäuschen eine nette Postkarte und einen Plan der Felsstadt. Wir schlängelten uns durch Felsentore, umrundeten Felsnadeln, erklommen schöne Aussichtspunkte und kletterten mutig Stiegen auf und ab. So gelangten wir auf einem Rundgang zum „eingeklemmten Schneider“, zum „Schaafstall“ und „Löwenkopf“. Sogar den „Schlankheitstest“, den Durchgang durch eine enge Felsspalte schafften wir. Einige Kinder hatten Taschenlampen dabei und erkundeten kleine Höhlen. Nach rund zwei Stunden und unzähligen Fotos kehrten wir zurück an den Eingang. Eigentlich hätten wir uns gerne mit einer leckeren, gegrillten Špekáček, einer tschechischen Speckwurst belohnt, nur erwartete uns ein leckeres Mittagessen im Hotel Restaurant Ostrov, das wir uns nicht entgehen lassen wollten. Wir schlemmten Tartar tschechischer Art, Carpaccio aus Dammwildbraten und Svíčková, ein klassisches, böhmisches Gericht bestehend aus Lendenbraten, Preiselbeeren und Knödeln. Mit einem „Na zdraví“ stießen wir alle mit Jana und Jirka auf diese herrliche Wandertour an. Das viersternige Hotel Ostrov hat einen tollen Spa und liegt inmitten von Wäldern und Felsen.
Kleines Prebischtor – der kleine, ruhige Bruder vom großen Prebischtor und die Felsenburg Schauenstein
Nachdem die Umgebung des Prebischtor im Sommer von Waldbränden gezeichnet war, zog es uns zum kleinen Prebischtor und wir wurden keinesfalls enttäuscht. Mit dem Bus fuhren wir von Děčín vorbei an Hřensko nach Mezni Louka (Rainwiese) und wanderten von dort in Richtung kleines Prebischtor (Malá Pravčická Brána). Wir genossen die Einsamkeit und die fantastische Aussicht auf die Böhmischen Schweiz. Danach ging es weiter zur Felsenburg Schauenstein (Šaunštejn), die wir auf Leitern, steilen Stufen und mit viel Schwindelfreiheit erklommen. Belohnt wurden wir mit einer fantastischen Aussicht auf den Schneeberg, der höchsten Erhebung der Böhmischen Schweiz. Das viele Auf und Ab ließ den Appetit immer größer werden. Unser Reiseführer Jirka hatte für uns einen herrlichen Tisch im Restaurace Kortus reserviert, an dem wir bei strahlendem Sonnenschein und Wildschweingulasch speisten. Das Restaurant ist ebenfalls ein Hotel mit hervorragenden Zimmern.
Kamnitzklamm und Grundmühle – wildromantisch und filmreif
Nachdem auch die berühmte Edmundsklamm von den Waldbränden betroffen war, entschieden wir uns zu einer Wanderung zur nicht weniger bekannten, malerischen Kamnitzklamm und Grundmühle. Wir fuhren mit dem Bus nach Vysoka Lipa und marschierten hinab und entlang an hohen Felsen zur Kamitzklamm. Im Flusstal angekommen, wurden von dem einsamen und wildromantischen Fluss Kamnitz überrascht. Bemooste Felsen und eine vor sich hin plätschernde Kamnitz strahlte viel Ruhe und Kraft aus. Auf einer Infotafel erfuhren wir, dass die Grundmühle (Dolsky Mlyn) im 16. Jahrhundert drei Räder und ein Sägewerk hatte. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Grundmühle verlassen und besteht nur noch aus Grundmauern. Der märchenhafte Ort wird seit Jahrzehnten von Filmemachern genutzt.
Tschechisch-Böhmische Spezialitäten
Die traditionelle böhmische Küche ist hervorragend und Ihr solltet auf Eurer Reise in die Böhmische Schweiz keinen Falls folgende Gerichte/Klassiker auslassen:
- Kulajda – Dillsuppe mit Pilzen
- Smažený sýr – geschmolzener Käse
- Česnečka – Knoblauchsuppe
- Svíčková – Lendenbraten mit Preiselbeeren und Knödeln
- Chlebíčky – Tschechische Canapés
- Sladké knedlíky – Obstknödel
- Buchtičky/Buchteln – kleine Dampfnudeln
- Böhmische Kolatschen – Gebäck mit Quark, Mohn und Streuseln
- Kofola – Tschechische Kola
- Becherovka – Kräuterlikör
- Tschechisches Bier
Vielen Dank an unsere fantastischen Reiseleiter, die uns die tschechische Küche und Kultur so nahe gebracht haben!
Die Reisekooperation fand im Rahmen einer Pressereise mit dem tschechischen Verkehrsamt statt. Falls Ihr noch mehr Informationen, Kartenmaterial oder Broschüren kostenlos bestellen möchtet, tut dies gerne hier.
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