Albanien Rundreise – Unsere kulturellen Highlights des Balkan-Juwels

Albanien – ein Land, das viele von Euch vielleicht nicht sofort auf dem Schirm haben, aber das mit seiner beeindruckenden Natur, spannenden Geschichte und herzlichen Gastfreundschaft überrascht. Wer nach einem authentischen Reiseerlebnis sucht, ist hier genau richtig. In Albanien erwarten Euch nicht nur Strände entlang der Adriaküste, sondern auch eine atemberaubende Berglandschaft, historische Städte und eine lebendige, aufstrebende Hauptstadt. Der Tourismus im Hinterland ist noch im Aufbau, was bedeutet, dass Ihr oft ursprüngliche Orte entdeckt, die noch nicht von großen Touristenströmen geprägt sind. Diese Mischung macht Albanien zu einer faszinierenden Destination – es erinnert an Griechenland mit seinen beeindruckenden Bergen und Stränden, an die Türkei mit ihren geschäftigen Basaren und an Kroatien mit seiner kommunistischen Vergangenheit.

Wer nach Albanien reist, begegnet immer wieder Spuren seiner bewegten Vergangenheit. Jahrzehntelang war das Land unter der Diktatur von Enver Hoxha völlig isoliert. Nach dessen Tod 1985 folgte eine turbulente Phase des Wandels. Seit den 1990ern öffnet sich Albanien zunehmend, und heute ist es ein sich schnell entwickelndes Land mit einer spannenden Mischung aus Alt und Neu. Die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen sind überall spürbar – von modernisierten Städten bis hin zu neuen Straßenprojekten, die das Reisen erleichtern sollen.

Allgemeine Reisetipps für Eure Albanien-Rundreise

  • Nicht gefährlich: Albanien ist sicher! Wir haben uns während der gesamten Reise wohlgefühlt und sind überall freundlich empfangen worden.
  • Sehr günstig: Essen, Unterkünfte und Aktivitäten sind im Vergleich zu anderen europäischen Ländern äußerst preiswert.
  • Lange Fahrzeiten: Die meisten Straßen sind asphaltiert, aber Autobahnen werden gerade erst gebaut. In ländlichen Regionen gibt es noch Schotterpisten. Fragt am besten im Hotel oder bei Einheimischen nach der besten Route.
  • Auto-Waschanlagen überall: Überraschenderweise gibt es unzählige Autowaschanlagen entlang der Straßen – perfekt, wenn euer Mietwagen nach einer Schotterpiste eine Reinigung braucht!
  • Viel Verkehr in den Städten: Besonders in Tirana herrscht reger Verkehr. Geduld ist gefragt!
  • Sehenswürdigkeiten & Museen: Viele Attraktionen kann man nur von außen besichtigen, und es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Museen. Daher ist es ratsam, sich vorab über Öffnungszeiten und Besichtigungsmöglichkeiten zu informieren.
  • Reisezeit: Die beste Reisezeit ist von Mai-November. Wir persönlich waren Anfang November da und es war immer noch sonnig und sehr warm.
  • Religion: In Albanien sind 50 % muslimisch und 15% christlich. Es herrscht ein gemäßigter Islam und man sieht in München mehr Kopftuchträgerinnen als in Tirana.
  • Reiseliteratur: Für alle, die tiefer in die Geschichte und Kultur Albaniens eintauchen möchten, empfehlen wir das Buch „Frei“ von Lea Ypi. Es erzählt auf eindrucksvolle Weise von persönlichen Erlebnissen in Albanien und gibt spannende Einblicke in das Leben der Menschen vor und nach der politischen Wende.

Albanien-Rundreise 

Tirana – Albaniens pulsierende Hauptstadt im Wandel

Tirana ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Albaniens und eine Stadt voller Gegensätze. Hier treffen Überbleibsel der kommunistischen Vergangenheit auf moderne Entwicklungen und lebendige Straßenszenen. Wer Tirana besucht, sollte sich darauf einlassen, den Alltag und das Treiben der Einheimischen in den Straßen zu erleben. Die albanische Hauptstadt verändert sich rasant, neue Cafés, Bars und Restaurants eröffnen ständig, und die Straßen sind voller Leben.

Tirana-Sehenswürdigkeiten

Besonders das ehemalige Regierungsviertel Blloku, das früher nur Parteifunktionären zugänglich war, hat sich zu einem hippen Viertel entwickelt, in dem es tagsüber stylishe Boutiquen und abends coole Bars zu entdecken gibt. Eine der zentralen Sehenswürdigkeiten der Stadt ist der Skanderbeg-Platz, das Herz von Tirana. Er ist von wichtigen Gebäuden wie dem Nationalmuseum und dem Kulturpalast umgeben und ein guter Ausgangspunkt, um die Stadt zu erkunden. Unweit davon liegt die Pyramide von Tirana, ein Relikt aus der kommunistischen Ära, das einst als Museum für Diktator Enver Hoxha diente und heute als Kletter- und Graffiti-Spot genutzt wird. Wer tiefer in die düstere Vergangenheit Albaniens eintauchen möchte, sollte das Bunk’Art 1 besuchen – ein riesiger unterirdischer Bunker, der als Museum für die Geschichte der kommunistischen Diktatur dient. Für einen tollen Blick auf die Stadt lohnt sich eine Fahrt mit der Seilbahn auf den Dajti-Berg. Besonders bei klarem Wetter ist die Aussicht über Tirana und die umliegenden Berge atemberaubend.

Shopping & Restaurants

Doch auch in der Stadt gibt es grüne Oasen: Der Pazari i Ri, der neu gestaltete Basar, bietet nicht nur frische Lebensmittel, sondern auch kleine Cafés und Restaurants, die sich perfekt für eine Mittagspause eignen.  In der Rruga Myslym Shyri findet Ihr einige nette Geschäfte, während sich im Toptani Shopping Center internationale Marken befinden. Kulinarisch hat Tirana einiges zu bieten. Das Mullixhiu ist ein Restaurant von einem albanischen Sternekoch, der traditionelle Gerichte modern interpretiert. Im Era bekommt Ihr köstliche Balkanküche mit mediterranem Einfluss, während das Mrizi i Zanave perfekt ist, um typisch albanische Spezialitäten in rustikaler Atmosphäre zu probieren. Kaffeeliebhaber sollten sich die Sophie Caffe-Kette nicht entgehen lassen – hier gibt es hervorragenden Kaffee, frisch gepressten Orangensaft und leckere Cookies.

Kruja – Bergdorf und Stadt des Nationalhelden

Kruja ist eine wunderschöne Basarstadt, die malerisch an einem Berghang, 30 Minuten von Tirana – liegt und mit ihrer historischen Atmosphäre begeistert. Besonders bekannt ist sie als Heimat des albanischen Nationalhelden Gjergj Kastrioti Skanderbeg, der im 15. Jahrhundert gegen das Osmanische Reich kämpfte. Im Skanderbeg-Museum, das sich in der restaurierten Burg von Kruja befindet, erfahrt Ihr alles über seine beeindruckende Geschichte und den albanischen Widerstand gegen die Osmanen. Ein Spaziergang durch den historischen Basar von Kruja ist ein weiteres Highlight – hier findet Ihr traditionelles Kunsthandwerk, Teppiche, Kupferwaren und Souvenirs in einer der authentischsten Marktstraßen des Landes.

Durrës – Hafenstadt mit kubanischen Vibes

Von Tirana aus bietet sich ein Tagesausflug nach Durrës, der zweitgrößten Stadt Albaniens, an. Die Stadt liegt direkt an der Adriaküste. Besonders schön ist der Boulevard di Epidamn, eine mit Palmen gesäumte Straße. Direkt an diesem Boulevard befindet sich das gleichnamige Hotel und Restaurant Epidamn, wo kubanische Musik erklingt und köstliche Gerichte serviert werden. Wer den Tag am Beach verbringen möchte, der findet dort zahlreiche Strandliegen. Wer den Abend in Durrës ausklingen lassen möchte, findet entlang des Hafens zahlreiche Clubs und Bars, die sich perfekt für einen Sundowner mit Blick aufs Meer eignen.

Korça – eine Mischung aus Bazarstadt, Christentum und Kommunismus

Korça ist eine der schönsten Städte Albaniens und besticht mit ihrem besonderen Charme. Besonders eindrucksvoll ist das IN Gallery & Spa Hotel, ein schwarzer, stylischer Würfel, der auch innen komplett schwarz ist. Mega schick. Auch das Spa ist einzigartig und im Loft bietet das Restaurant einen tollen Blick auf die Kathedrale und Stadt. Ein Spaziergang durch das Basarviertel führt Euch zu traditionellen Handwerksläden und gemütlichen Cafés. Die beeindruckende Auferstehungskathedrale dominiert das Stadtbild, und als wir im November dort waren, konnten wir beobachten, wie auf dem Kathedralenplatz ein Weihnachtsmarkt aufgebaut wurde. Wer eine fantastische Aussicht über die Stadt genießen möchte, sollte die Gedenkstätte Varrezat e Dëshmorëvë e Kombit besuchen. Sie liegt auf einem Hügel im Osten der Stadt und ist über steile Treppenstufen erreichbar. Und natürlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass aus Korça das berühmte albanische Bier Birra Korça stammt – ein Klassiker, den man unbedingt probieren sollte! Auch gibt es hier sehr viel nette Restaurants. Wir können das Rooftop-Restaurant des IN Gallery & Spa Hotels empfehlen, sehr nett ist aber auch das Le Paris“ oder „Vila Cofiel“.

Der Ohridsee – Naturparadies an der Grenze zu Nordmazedonien

Der Ohridsee ist eines der schönsten Naturwunder Albaniens und zählt zum UNESCO-Welterbe. Er liegt an der Grenze zu Nordmazedonien. Besonders malerisch ist das kleine Fischerdorf Lin, das sich auf einer Halbinsel erstreckt. Hier könnt Ihr durch die engen Gassen schlendern, bei Einheimischen Honig und eingelegtes Gemüse kaufen oder einfach die friedliche Atmosphäre genießen. Weiter südlich lädt der Drilon Park mit seinen üppigen Grünflächen und schattigen Plätzen zum Entspannen ein. Hier könnt Ihr einen Kaffee trinken und den Blick über die Wasserkanäle schweifen lassen. Zu Stoßzeiten allerdings sehr touristisch.

Berat – Die Stadt der tausend Fenster

Berat, eine der ältesten Städte Albaniens, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und begeistert mit ihrer einzigartigen Architektur. Die Stadt wird oft als „Stadt der tausend Fenster“ bezeichnet, da die weißen osmanischen Häuser der Viertel Mangalem und Gorica sich malerisch am Hang erstrecken. Besonders beeindruckend ist die Burg von Berat, die hoch über der Stadt thront und noch heute bewohnt ist. Innerhalb der Burgmauern befinden sich alte Kirchen, Moscheen und das Onufri-Museum, das byzantinische Ikonen ausstellt. Besonders eindrucksvoll war es für uns, einem Sonntagsgottesdienst in einer der kleinen Kirchen in Gorica zu lauschen. Empfehlen können wir das Restaurant „Homemade Food Lilli“ und „Zgara Zaloshnja“.

Überall am Wegesrand auf unserer Albanien-Rundreise gab es tolle Stände mit Honig, eingelegtem Gemüse, Kräutern oder Obst zu kaufen.

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