Ihr habt Lust, mal etwas ganz Anderes in den Ferien zu machen? Ein Land zu besuchen, dass nicht auf jeder Reise-Topliste steht? Dann wollen wir Euch einen Familienurlaub in Bulgarien ans Herz legen. Wir haben letzten Sommer dort einen herrlichen Roadtrip durch das Land gemacht, unheimlich herzliche Menschen kennengelernt, herrliche Landschaften gesehen, in tollen Unterkünften gewohnt und es uns richtig gut gehen lassen.
Familienurlaub in Bulgarien
Grundsätzliches zu Eurem Familienurlaub in Bulgarien
Familienurlaub in Bulgarien ist günstig! Lebensmittel, Restaurants und Hotels sind etwa die Hälfte so teuer wie in Deutschland. Das medizinische Versorgungssystem ist ziemlich schlecht, es gibt zwar in jedem kleinen Ort eine Apotheke, aber kaum Ärzte (die sind alle ausgewandert). Die Straßen sind teilweise in keinem guten Zustand, so dass Ihr genügend Reisezeit einplanen solltet. Die Bulgaren sind sehr freundliche, herzliche Leute, die sich riesig freuen, wenn Deutsche ihr Land besuchen und gerne davon erzählen. Wie überall gibt es bereits Lidl-Supermarktketten, so dass Euch, sofern Ihr nicht bei den örtlichen Lebensmittelmärkten einkaufen möchtet, alles zu Verfügung steht, was Ihr braucht. Das Essen ist geprägt von leckeren Eintopfgerichten, die über dem offenen Feuer gekocht, in Tontöpfen, eine lange Tradition haben.
Belogradtschick – spektakuläre Felsformationen & Festung
Der erste Stop unseres Familienurlaubs in Bulgarien führte uns nach Belogradtschick. Die Gegend um Belogradtschick, im äußersten Nordosten Bulgariens, ist komplett unbekannt. Absolut zu unrecht, weil die Landschaft jedem Nationalpark in Amerika in nichts nachsteht. Denn ein zehn Kilometer langes und zwei Kilometer breites Felsgebiet mit über 200 kleineren Felstürmen aus rotem Konglomeratgestein stellen eine einzigartige Naturlandschaft dar: Spektakuläre Felsformationen, die sich wunderbar mit zu Fuß besichtigen lassen können. Die Festung von Belogradtschick ist unbedingt einen Besuch wert. Gerade erst restauriert, hat man hier einen herrlichen Ausblick auf die Felslandschaft der Umgebung. Da sie aber noch nicht vollkommen touristisch erschlossen ist, was es ja auch wieder so charmant macht, ist Vorsicht mit Kindern geboten. Absperrungen, wie wir sie in Deutschland kennen, gibt es dort nicht. Die Burg ist auf keinen Fall Kinderwagen-geeignet. Wir haben unseren Kleinsten in der Kraxn hoch getragen, was kein Problem war.
Wenn Ihr richtig lecker und günstig einkehren wollt, empfehlen wir Euch das Restaurant Мислен Камък. Es ist wunderbar bei einer Rundtour durch die Felslandschaft zu erreichen. Hier hat man von der Terrasse aus einen grandiosen Blick über die Felslandschaft und kann sich quer durch die bulgarische Küche probieren – zu einem Drittel der Preise, die wir in Deutschland zahlen würden.
Trojan – ursprüngliches Kloster & Keramik
Der nächste Stopp unseres Familienurlaub in Bulgarien führte uns nach Trojan, das wir wegen seines pittoresken Klosters besuchen wollten. Bei unserer Ankunft am Kloster wurde gerade das alljährliche Ikonenfest gefeiert, bei dem die Ikone des Klosters, eine dreiarmige Gottesmutter, durch den Ort getragen wurde. Jedem, der sie berührt, wird Glück beschert. Und was machen die netten Bulgaren? Hieven unsere blonden Kids durch die Menschenmassen, damit sie, einzige Touristen weit und breit, die Statue anfassen durften. So herzlich ging es übrigens überall zu – die Bulgaren waren ausnahmslos freundlich, offen und interessiert.
Rund um das Kloster haben sich viele Händler angesiedelt – da Trojan für seine Keramik bekannt ist, kann man hier herrlich Geschirr shoppen.
Rund um Trojan gibt es zahlreiche, günstige Spa-Hotels. Wir haben noch günstiger bei Freunden gewohnt, sind aber täglich zu einem der Spa-Hotels zum Baden gefahren. Für gerade mal 7 Euro pro Person kann man hier einen herrlichen Freibad-Tag verbringen.
Melnik – Sandsteinfelsen & Kloster Roschen – Südtirol Bulgariens
Melnik ist laut vieler Reiseführer die kleinste Stadt der Welt. Warum das so ist und ob das irgendeine Bedeutung hat, wissen wir nicht – wir wollen es Euch bloß nicht verschweigen. Ganz abgesehen davon ist Melnik einfach traumhaft! In den Pirin-Alpen gelegen ist der Ort eher ein einziges Freilichtmuseum als ein Dorf bzw. eine Stadt. Die großen Sandsteinfelsen, die den Ort umrahmen, machen den Besuch wirklich unvergesslich. Die Gegend rund um Melnik wird das „Südtirol Bulgariens“ genannt. Denn hier wird fleißig Wein angebaut. Landschaftlich steht sie Südtirol auch tatsächlich in nichts nach – und ist viel, viel günstiger. Wir waren im Spa Hotel Eli Greco und haben den schönen Pool und die gute Küche sehr genossen!
Ein kleiner Tipp: Wenn Ihr in Melnik seid, solltet Ihr unbedingt einen Abstecher in das Kloster Roschen machen. Die wunderschönen Wandfresken und Verzierungen sind den Ausflug allemal wert.
Ein kurzer Exkurs: Natürlich gibt es noch unzählige schöne Orte in Bulgarien, insbesondere am Schwarzen Meer. Wir haben das Schwarze Meer bewusst ausgelassen, weil wir anschließend nach Griechenland weiter gefahren sind und dort am Meer wohnten. Wir wollen die Schwarzmeerküste unbedingt noch nachholen und generell nochmal deutlich mehr Zeit in Bulgarien verbringen!
Hat Euch der Artikel „Familienurlaub in Bulgarien“ gefallen? Kennt Ihr schon unseren Artikel zu Rumänien?