Andalusien bietet durch seine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, Landschaften und Erlebnissen viel Abwechslung. Neben kulturellen Höhepunkten wie die Alhambra in Granada, die Mezquita in Córdoba und die Kathedrale in Sevilla, reihen sich kilometerlange Strände, idyllische Bergketten bis hin zu abwechslungsreichen Naturparks aneinander. Aber auch die Pueblos Blancos („Weiße Dörfer“) bezaubern durch ihre besondere Lage hoch oben in den Bergen. Wir waren sehr begeistert von dieser Reise, die viel zu kurz war. Hier kommen unsere Tipps.
Andalusien liegt im Süden Spaniens und Europas und hat eine 800 Kilometer lange Küste, die von Almería am Mittelmeer bis nach Huelva am Atlantik an der portugiesischen Grenze reicht. Im andalusischen Hinterland liegen die imposanten Bergketten der Sierra Nevada und der Sierra Grazalema. Wir hatten die Qual der Wahl und entschieden uns für einen zehntägigen Roadtrip mit einer guten Mischung aus Sightseeing und Naturerlebnissen nach Granada – Ronda – Sierra Grazalema mit den Pueblos Blancos – Gibraltar – Tarifa – Sevilla – Cordoba. Wir mieteten uns ein Auto und reisten ganz bewusst im April nach Andalusien, um die Baumblüte zu erleben und um bei gemäßigten Temperaturen zu reisen. Auch hatten wir Glück, die Osterprozessionen in der Semana Santa mitzuerleben.
Granada – Sierra Nevada, Flamenco und zauberhafte Orte wie in 1001 Nacht
Granada war die erste Station unseres Roadtrips. Die Stadt bietet eine atemberaubende Kombination aus Besichtigungen und Naturerlebnissen in der Sierra Nevada. Überall in der Stadt ist der maurische Einfluss der Maurenherrschaft, die bis zum 15. Jahrhundert andauerte, spürbar. Der maurische Palast der Alhambra, und das maurische Albaicín-Viertel gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Aber auch ein Besuch des Hammams und der Bazarstraße Calderia Nueva und der Alcaiceria machen das orientalische Erlebnis einfach perfekt. Ein Ausflug in den Naturpark der Sierra Nevada empfehlen wir Euch ebenfalls! Nicht weit von Granada könnt Ihr auf dem Wanderweg Cohorros de Monachil in einer imposanten Schlucht der Sierra Nevada wandern gehen. Mehr zu Granada hier.
Tipp: 2-3 Nächte, Tickets für Alhambra vorab online buchen
Ronda – das berühmteste Postkartenmotiv Andalusiens
Nur zwei Autostunden von Granada entfernt liegt Ronda, einem der weißen Dörfer, den Pueblos Blancos in Andalusien. Das malerische Städtchen erhebt sich majestätisch auf einem Felsplateau und bietet eine unvergleichliche Kulisse. Das absolute Highlight der Stadt ist die imposante neue Brücke, die Puente Nuevo, einer monumentalen Steinbrücke, die über der beeindruckenden Schlucht El Tajo ragt. Mit einer Tiefe von rund hundert Metern ist sie ein atemberaubendes Wunderwerk der Ingenieurskunst. Die Brücke verbindet den historischen Stadtteil La Ciudad mit dem jüngeren Stadtteil El Mercadillo.
Weiter unten befindet sich die alte Brücke, die Ponte Viejo. Ebenfalls sehr beeindruckend ist die Stierkampfarena, die mitten im Ort thront. Wir selber haben sie nicht besucht, jedoch ist der Stierkampf immer noch ein spanisches Kulturgut.
Tipp: 1 Nacht; eventuell Karten für Stierkampf organisieren
Sierra Grazalema mit Schlucht Garganta Verde
Die Sierra de Grazalema ist eines der schönsten Gebiete in Südspanien und zudem ein UNESCO-Biosphärenreservat. Das Kalksteingebirge erstreckt sich bis zu 1.650 Meter hoch, was ihm sein mediterranes Klima und eine besondere Tier- und Pflanzwelt verleiht. Die Gegend ist sehr bekannt für seine weißen Dörfer, den Pueblos Blancos, mit seinen weiß getünchten Häusern wie Zahara de la Sierra, Prado del Rey, El Bosque, Benaoján oder Jimera de Líbar.
Wir besuchten Zahara de la Sierra, das sich oberhalb des Stausees Embalse de Zahara-El Gastor in 700 Meter Höhe an einen Berghang anschmiegt. Das Dorf ist schnuckelig und ein kurzer Tapas- und Aussichtsstop lohnt! Von hier aus könnt Ihr auch einige Wanderungen unternehmen. Wie beispielsweise in die Schlucht La Garganta Verde. Dieser spektakuläre Ort hat viele verschiedene Tierarten zu bieten: Gänsegeier, Hühnerhabichte, Zwergadler, Fischotter, Steinböcke, Hirsche und Rehe! Die Wanderung führt durch eine spektakuläre Schlucht mit hohen Felswänden. Wenn Ihr dort hinabsteigen wollt, müsst Ihr Euch vorher eine Erlaubnis der Parkverwaltung in El Bosque besorgen.
Tipp: 1 Tag, Wandertouren in der Parkverwaltung anmelden
Stipvisite Gibraltar – mal schnell ins Mini-England!
Unser dritter Stopp war Gibraltar, ein britischer Stadtstaat inmitten von Spanien. Er beeindruckt mit seinem Affenfelsen und vielen interessanten britischen Requisiten wie roten Telefonzellen und Doppeldeckerbussen. Wenn Ihr die Passkontrolle hinter Euch habt, müsst Ihr das Rollfeld vom Flughafen überqueren, um ins Stadtzentrum und schließlich zum Affenfelsen zu gelangen. Der berühmte Affenfelsen, der auf der Halbinsel thront, ist zweifellos eines der Wahrzeichen Gibraltars. Mit einer Höhe von mehr als 400 Metern und der Lage direkt am Meer bietet er einen atemberaubenden Blick auf das Mittelmeer und das afrikanische Festland. Die Steilküste ist ein wahres Highlight und wird Euch garantiert begeistern.
Tipp: 1/2 Tag, Tickets für Affenfelsen vorab online buchen
Tarifa – zwischen Mittelmeer und Atlantik
In Tarifa machten wir Halt, um ein wenig an Meer und Strand durchzuatmen. Tarifa ist die südlichste Stadt Spaniens, die das Mittelmeer vom Atlantik trennt. Aufgrund der Windverhältnisse ist Tarifa für Kitesurf-Enthusiasten auf jeden Fall der „Place to Be“. Aber auch sonst hat die südlichste Stadt Europas eine Menge zu bieten. Wir gingen durch die hippe Kiter-Stadt bummeln oder stundenlang an den kilometerlangen Sandstränden spazieren und waren sehr begeistert von der Wanderdüne in Bolonia. Gerne hätten wir eine Whale Watching-Tour in der Straße von Gibraltar oder einen Reitausflug am Strand unternommen, nur leider ließen es die Wetterverhältnisse nicht zu. Aber auch einen Ausflug in das weiße Dorf „Vejer de la Frontera“ oder nach Tanger in Marokko lohnt in jedem Fall, denn Tanger liegt nur eine Fährstunde von Tarifa entfernt. Mehr zu Tarifa hier.
Tipp: 3-4 Tage
Stippvisite Cadiz – James Bond-Kulisse
In Cádiz waren wir nur auf Stippvisite. Die Stadt im Süden Spaniens ist noch weitestgehend frei vom Massentourismus. Sie liegt auf einer Landzunge umgeben von Meer. Besonders die befestigte Altstadt mit ihren prächtigen Gebäuden und Türmen aus dem 17. und 18. Jahrhundert werden Euch beeindrucken. Plant unbedingt Zeit für eine Stadtbesichtigung ein, denn in den engen Gassen und auf den Plätzen gibt es hübsche Orte zu entdecken. Einer davon ist die beeindruckende Kathedrale von Cadiz. Ein Highlight für alle James Bond Fans ist der Stadtstrand La Caleta von Cadiz. Hier wurde eine berühmte Szene aus „Stirb an einem anderen Tag“ gedreht.
Tipp: 1/2 Tag
Sevilla – pulsierende andalusische Stadt
Sevilla war unser letzter Stopp auf unserer Andalusien-Rundreise. Die Stadt ist voll andalusischer Stolz, geprägt von alten Palästen mit Gärten, die an eine Welt aus 1001 Nacht erinnern. Doch Sevilla hat weit mehr zu bieten als nur die berühmte Kathedrale mit ihrem Glockenturm „Giralda“ oder den Real Alcazar, der uns an die Märchen aus 1001 Nacht erinnert hat. Der Palacio de las Duenas mit seinen bezaubernden Gärten und Höfen, in dem Persönlichkeiten wie Grace Kelly verkehrten, ist ein weiteres Highlight. Lasst Euch wie wir durch das Barrio Santa Cruz treiben oder auf Shoppingtour rund um die Calle Sierpes, Rioja und Tetuán gehen. Erholung findet Ihr am Ufer des Guadalviquir oder im Parque de Santa Lucia. Dort ist es auch bei Sonnenuntergang traumhaft ebenso wie bei der gigantischen Lightshow auf den Setas, den Pilzen von Sevilla, wenn die Sonne zur goldenen Stunde untergeht. Mehr zu Sevilla hier.
Tipp: 2 Tage; Tickets für Kathedrale und Real Alcazar online im Voraus buchen
Bilder der Kathedrale/Giralda von Sevilla: mit freundlicher Genehmigung des Excmo. Cabildo Catedral de Sevilla (por cortesía del Excmo. Cabildo Catedral de Sevilla)
Cordoba
Ein kurzer Besuch in Cordoba lohnt sich allemal, um die beeindruckende Mischung aus Moschee und Kathedrale, die Mezquita, zu bestaunen. Diese einzigartige Sehenswürdigkeit wurde bereits 1984 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt und lässt Besucher in eine faszinierende Welt voller Geschichte und Kultur eintauchen. Ein absolutes Muss für jeden, der sich für Architektur und Religion interessiert!
Tipp: 1/2 Tag, Tickets für die Mezquita vorab online buchen
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